Berner Münster
Bern, Schweiz
Geschichte
Das reformierte Berner Münster war im Spätmittelalter dem Hl. Vinzenz von Saragossa geweiht und ist die größte und wichtigste spätmittelalterliche Kirche der Schweiz. Es wurde im Stil der Gotik erbaut und gehört zu jenen gotischen Kirchen, die erst im 19. Jahrhundert nach Aufkommen des Historismus vollendet werden konnten. Der Chor des Münsters birgt einen aus dem 15. Jahrhundert stammenden Glasmalereizyklus, welcher gemeinsam mit jenem der ehemaligen Klosterkirche Königsfelden als bedeutendster der Schweiz gilt. Südlich der Kirche, zur Aare hin, liegt die Parkanlage der Münsterplattform. Das Berner Münster wurde 1983 auf die Welterbliste der UNESCO aufgenommen. Entsprechend anspruchsvoll gestaltet sich die Renovation der elektroakustischen Beschallung dieser Kirche.
Ausgangslage
Die Ausgangslage war eine neutrale Submission über den kompletten Ersatz der, aus den 80er Jahren stammenden Audioanlage. Die in der Offerteingabe vorgeschlagenen Schallzeilen sollten für Sprache und Musik taugen und wurden durch die EMPA vor der Auftragsvergabe in der Kirche gemessen und
analysiert. Die Nachhallzeit von 6 Sekunden machten die Forderung nach einem STI > 0.6 zu einem der schwierigsten Kriterien. Die Messresultate der offerierten Schallzeilen dienten als wichtigste Entscheidungsgrundlage für die Vergabe.
Beschallung
Im Hauptschiff kommen 33 Stück passive Pan Speaker P 8-15-Pi zum Einsatz, welche nebst der extrem hohen Sprachverständlichkeit auch durch die Optik überzeugen. Aus Denkmalschutzgründen war die Toleranz in den optischen Aspekten der neuen Beschallungsanlage sehr klein. Ebenso verhielt es sich mit der Verdrahtung, welche größtenteils übernommen werden musste. Die lediglich 5kg schweren und sehr schlanken Schallsäulen mit ihren 16x2.1“ Langhubchassis überzeugten das Installationsteam auch aufgrund ihrer einfachen und trotzdem vielseitigen Montagemöglichkeiten. Mit dem extrem breiten Abstrahlwinkel von 140° wurde eine optimale und konstante Abdeckung im Zuhörerbereich erreicht.
Signalaufbereitung
Für die Signalaufbereitung und -Verteilung wurden Symetrix DSP‘s mit integriertem Dante-Modul eingesetzt. Nebst der Entzerrung und zeitlichen Angleichung, sowie Verwaltung aller Ausgänge (Lautsprecher, Induktionsschlaufe und Aufzeichnung) wurden sämtliche Eingangssignale (Mikrofone und Zuspieler) von den DSP‘s gepegelt, gemischt und an die entsprechenden Destinationen geleitet.
Bedienung
Die Bedienung der Anlage erfolgt von zwei Stellen aus. Die Anforderung hierbei war es, möglichst einfach mehrere Grundeinstellungen abzurufen, Zonen zu schalten und diverse Ein- sowie Ausgangslautstärken zu regeln. Hierbei griffen die erfahrenen Integratoren von Kilchenmann auf die bordeigenen Mittel von Symetrix zurück und programmierte SymVue-Oberflächen für die entsprechenden Touchscreen-Panels.
Ausführung
Die schweizweit tätige Kilchenmann AG, mit Hauptsitz in Bern, erhielt den Zuschlag für ihr durchdachtes Gesamtkonzept.
Text und Bild GoWild AG (Pan Acousitcs Distributor Schweiz)